Musik entsteht aus einer Erfüllung. Und Julian Steckel spielt wie jemand, der etwas zu teilen hat.
„Als Interpret vertraue ich meiner inneren Landschaft immer mehr und lasse das Publikum hinein. Es ist eine Verwundbarkeit, die einen letztlich aber stärker macht.“ Das sagt der Julian Steckel 2018, dem Geburtsjahr seiner ersten Tochter. Seine Überzeugungskraft ist gewachsen, die eigenen Bilder sind reicher geworden.
Steckel ist bereit, sich für die Musik und sein Publikum in die Waagschale zu werfen. In der ernsthaften Auseinandersetzung mit der Partitur spürt er den Verbindungen nach, die ein Stück im Inneren zusammenhalten.
Nach dem Gewinn des ARD Musikwettbewerbs 2010 startete Julian Steckels Solokarriere. Seitdem trat er mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Orchestre de Paris, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra und den Sankt Petersburger Philharmonikern auf. Er arbeitete unter anderem mit den Dirigenten Iván Fischer, Christoph Eschenbach, Sir Roger Norrington, Valery Gergiev, Jakub Hrůša, Mario Venzago, Fabien Gabel, John Storgårds, Lahav Shani, Antony Hermus, Christian Zacharias und Michael Sanderling. Im Bereich der Kammermusik gehören und gehörten Janine Jansen, Christian Tetzlaff, Antje Weithaas, Renaud Capuçon, Veronika Eberle, Vilde Frang, Sharon Kam, Antoine Tamestit, Lars Vogt, Elisabeth Leonskaja, Paul Rivinius, Denis Kozhukhin und die Quartette Modigliani, Armida und Ébène zu seinen Partnern.
Wenn Steckel über bisherige Stationen und Begegnungen spricht, dann merkt man: Er lässt sich nicht von äußeren Erwartungen treiben, sondern vertraut einem organischen Wachsen, das ihn zu mit wichtigen Partnern, Werken und Konzerten geführt hat.
Sein Spiel ist von einer Mühelosigkeit, die keine technischen Grenzen zu kennen scheint. Eine energische Kraft, die aus wenig Aufwand entsteht. Etwas, was viele suchen und nur wenige finden. Talent und die Kindheit im musikalischen Elternhaus sieht er als Geschenk, genau wie die Begegnung mit seinen Lehrern.
„Schon mein erster Lehrer hatte Leichtigkeit und Einfachheit zum Kernprinzip des Spielens erhoben. Hör dir zu, plane, was du tust, mach es lieber gleich richtig. Dieser Einsicht verdanke ich eigentlich alles.“ Julian Steckel studierte bei Ulrich Voss, bei Gustav Rivinius, Boris Pergamenschikow, Heinrich Schiff und Antje Weithaas. Heute unterrichtet er selbst, als Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik und Theater München.
In der vergangenen Saison feierte Julian Steckel sein Debut mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Iván Fischer als auch mit dem Yomiuri Orchestra Tokyo, wo er das Cellokonzert von Akio Yashiro zur Aufführung brachte. Weitere Konzertreisen führten ihn quer durch Europa und nach Neuseeland.
Im September 2024 eröffnet Julian Steckel das Dvorak Festival Prag mit den Bamberger Symphonikern unter Jakob Hrusa. Solistische und kammermusikalische Konzerte bringen ihn außerdem nach Japan, Korea und China sowie nach Leipzig (Gewandhaus), Berlin (Boulezsaal), Kopenhagen, Düsseldorf und viele andere Orte.
Kammermusik bleibt für ihn Inspirationsquelle und kommunikativer Nährboden: Geplant sind Konzerte mit Antje Weithaas, Sharon Kam, Enrico Pace, Martin Helmchen und Nils Mönkemeyer.
Biographie (de):
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