Lena Neudauer

Lena Neudauer wurde 1984 in München geboren. Im Alter von drei Jahren begann sie mit dem Geigenspiel, mit 11 Jahren kam sie in die Klasse von Helmut Zehetmair an das Mozarteum Salzburg. Internationale Aufmerksamkeit errang sie, als sie 15-jährig den Leopold-Mozart-Wettbewerb in Augsburg nicht nur gewann, sondern auch nahezu alle Sonderpreise erhielt.

Lena Neudauer studierte bei Christoph Poppen, sowie Helmut und Thomas Zehetmair. Ihre Offenheit und ihr Engagement für die unterschiedlichsten musikalischen Richtungen hat sie immer weiterentwickelt, beispielsweise bei Boulez und seiner „Lucerne Festival Academy“ oder in der Beschäftigung mit historisch informierter Spieltechnik. Eine besondere Affinität hat Lena Neudauer zu der Musik Mozarts, welche sie intensiv studierte.

2010 wurde Lena Neudauer 26-jährig als Professorin für Violine an die Hochschule für Musik Saar berufen, seit 2016 hat sie eine Professur an der Hochschule für Musik und Theater München inne.

2023 vertieften Lena Neudauer und Julia Fischer ihre seit frühen Kindheitstagen existierende musikalische und menschliche Freundschaft mit einem wunderbaren Musikprojekt. Die beiden Münchner Geigerinnen waren mit einem musikalischen Monument zu erleben: Dem Concerto grosso Nr. 1 von Alfred Schnittke, das für Gidon Kremer und Tatiana Grindenko 1977 entstand. Zu hören mit der Academy of St. Martin in the Fields und der Kammerakademie Potsdam.

Zahlreiche Aufnahmen dokumentieren Lena Neudauers klare Interpretationsideen:

Im Mai 2010 erschien ihre Debüt-CD bei Hänssler Classic gemeinsam mit der Deutschen Radio Philharmonie unter der Leitung von Pablo Gonzalez. Diese Gesamteinspielung der Werke für Violine und Orchester von Robert Schumann gewann den International Classical Music Award (ICMA) für die beste Konzerteinspielung 2011. Im Jahr 2013 folgte eine Kammermusik-CD mit Einspielungen von Werken Maurice Ravels (Paul Rivinius/Klavier und Julian Steckel/Cello). In den folgenden Jahren veröffentlichte sie ihre Einspielung von Mozarts Violinkonzerten mit der deutschen Radiophilharmonie unter Bruno Weil (Hänssler Classic, 2014), sowie Mendelssohns Violinkonzert d-Moll und das Doppelkonzert gemeinsam mit Matthias Kirschnereit (cpo, 2018).

Zum Beethoven-Jubiläum erschien eine CD mit Beethovens Violinkonzert op.61 und den Romanzen 1&2, zusammen mit der Cappella Aquileia unter der Leitung von Marcus Bosch (cpo, 2019). Diese wurde von den Kritikern euphorisch als Sternstunde und neue Referenzaufnahme gefeiert (u. a. Pizzicato, Fono Forum, Crescendo) und mit dem Supersonic Award ausgezeichnet.

„Zusammen mit Marcus Bosch und der Cappella Aquileia bringt Lena Neudauer es fertig, eine Interpretation vorzulegen, die sowohl der historisch informierten Praxis, wie auch dem klassisch romantischen Gestus oder einer modernen Leseart gerecht wird. (…) Kein Zweifel, Lena Neudauer ist eine persönlichkeitsstarke, technisch brillante Interpretin, die ganz im Sinne des Komponisten und seines Werkes arbeitet.“ (Pizzicato, 2020)

Im Bereich der Kammermusik verbindet Sie eine intensive Zusammenarbeit unter anderem mit Julian Steckel, Julia Fischer, Sebastian Klinger, Matthias Kirschnereit, Herbert Schuch, Lauma Skride und Nils Mönkemeyer. Darmsaitenprojekte mit Tobias Koch weisen Lena Neudauer als vielseitige Kammermusikerin aus.

Im Solisten-Quintett mit Silke Avenhaus, Wen Xiao Zheng, Sebastian Klinger und Rick Stoijn widmet sich Lena Neudauer besonderen Projekten. So erklang Schuberts Forellenquintett in Kombination mit der Neukomposition „Ein Forellenteich“ (Gemeinschaftswerk Ferran Cruixent, Osmo Tapio Räihälä, Gerald Resch, Johannes Schachtner, Dejan Lazic). Das Projekt wurde durch das Kultursekretariat NRW gefördert und erschien bei bei CAvi als CD.

Lena Neudauer musizierte mit Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin, der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern, dem MDR Sinfonieorchester, dem Münchener Kammerorchester, der Kammerakademie Potsdam, der Academy of St. Martins in the Fields, dem Orchestre National de Belgique, dem Orchestre de chambre de Paris, der Russischen Philharmonie St. Petersburg, dem Berner Symphonieorchester, dem Collegium Musicum Basel und dem Tampere Philharmonic Orchestra unter Dirigenten wie Dennis Russell Davies, Mariss Jansons, Hannu Lintu, Mario Venzago, Wojciech Rajski, Mirga Gražinytė-Tyla, Bruno Weil, Marcus Bosch, Howard Griffiths, Christoph Poppen, Ari Rasilainen, Juri Gilbo, Antonello Manacorda, Andreas Spering, Dirk Kaftan, Daniel Cohen, Nabil Sheheta und Pablo Gonzalez. Eine intensive Zusammenarbeit (seit 2018) mit Uraufführungen, Play-Conduct-Projekten und Konzerttouren sowie eine geplante CD-Aufnahme verbinden Lena Neudauer und das Württembergische Kammerorchester Heilbronn.

Lena Neudauer spielt eine Lorenzo Guadagnini von 1743 und eine Philipp Augustin von 2015.