Hartmut Rohde

Hartmut Rohde begeistert das Publikum durch seine besonderen Klangfarben sowie seine variable musikalische Sprache. Seine Interpretationen sind stets eine affektvolle Ausleuchtung des Notentextes. Ein Hauptinteresse liegt für ihn in der historischen Hinterfragung der verschiedenen Stilrichtungen, der Wirkung der rhetorischen Musiksprache des Barock und der Klassik hinein in die Romantik. Diese Herangehensweise und seine beständige musikalische Neugier verbinden sein vielseitiges künstlerisches Wirken als Solist, Dirigent, Pädagoge, Herausgeber und Kammermusiker.

Nach erfolgreichen Aufführungen der Konzerte von Walton, Hindemith, Mozart sowie der Violafassung des Konzerts von Edward Elgar in den letzten Jahren stand eine Erstaufführung des Violakonzerts von Gehra unter Reinhard Goebel im Fokus. In der Düsseldorfer Tonhalle erklang die Fantasie von Hummel sowie das mitreißende Andante und Rondo ungarese von Carl Maria von Weber. Mit dem English Symphony Orchestra ist 2020 eine Weltpremiere des Viola Konzerts von Philip Sawyers in London sowie eine CD Einspielung des Violakonzerts von Josef Tal in Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur in Planung. Soloauftritte führen ihn aktuell nach Brasilien sowie Litauen.

Zahlreiche Wettbewerbsauszeichnungen Anfang der 1990er Jahre waren die Basis für eine internationale Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker. Hartmut Rohde konzertiert mit Dirigenten wie Kent Nagano, Paavo Järvi, Massimo Zanetti, Christoph Prick und Michael Sanderling. Er arbeitet mit Orchestern wie der Staatskapelle Weimar, dem Beethoven Orchester Bonn, den Bremer Philharmonikern, der NDR-Radiophilharmonie Hannover, den Litauischen Philharmonikern, der Philharmonie Baden-Baden, sowie den Dresdener Kapellsolisten. Darüber hinaus gastiert er regelmäßig in der Carnegie Hall New York, der Wigmore Hall in London, dem Concertgebouw Amsterdam sowie bei den Berliner Festspielen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Salzburger Festspielen, den „Spannungen“ Heimbach, dem Festival Pablo Casals, dem Jerusalem Chamber Music Festival und dem Kumho Asiana Festival in Seoul.

Von 2013-2017 war er Dirigent und künstlerischer Leiter des Leopoldinum Chamber Orchestra Wrocław (Breslau). Bei Label cpo erscheinen hochgelobte CDs mit Werken von Laks und Jarnach sowie Erich Wolfgang Korngold. Weitere Dirigate führten ihn zum Sinfonieorchester Biel, Sinfonieorchester Lemberg, Sommerakademie Cervo, Aurora Kammerorchester Schweden oder zum Kammorchester Klaipeda. Gastkonzerte gab er in der Berliner Philharmonie, der Tonhalle Düsseldorf, dem Festival Wratislawia Cantans und dem Casals Festival in Frankreich.

Mit dem Franz Liszt Kammerorchester Budapest und der Hamburger Camerata führen ihn als Dirigent Konzerte 2019 u.a. in das Konzerthaus Wien oder die Hamburger Musikhalle. Eine Einspielung des Klavierkonzerts von Hans Gal erscheint in 2020 erneut bei cpo. Im September 2019 gastierte Rohde als Dirigent und Solist zur Eröffnung des Festivals für neue Musik beim Kammerorchester Klaipeda. Rohde hat im November Beethovens 2. Sinfonie sowie die Zauberflöten-Ouvertüre von Mozart mit dem Orquestra Filharmonica Projeto in Sao Paulo aufgeführt. Für 2021 steht Brahms 2. Sinfonie im Mittelpunkt.

Als einer der erfolgreichsten europäischen Dozenten lehrt Hartmut Rohde seit 1993 als Professor an der Universität der Künste Berlin. Darüber hinaus ist er Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London. Für den PARTITURA Verlag sowie den Hofmeister Verlag Leipzig arbeitet er seit 2010 als Herausgeber und Bearbeiter. 1991 legte er seine eigene Bearbeitung des Violakonzerts von Béla Bartok nach dessen Skizzen vor, deren weitere Überarbeitung 2010 in Baden-Baden ihre Erstaufführung erfuhr.

Hartmut Rohde ist Gründungsmitglied des Mozart Piano Quartets, das zu den weltweit führenden Klavierkammermusikensembles zählt. Zahlreiche CD-Aufnahmen liegen bei EMI Classics, Decca, BMG/Sony, MDG, CPO sowie Naxos vor (Opus Klassik 2018). Kammermusikalische Partner von Hartmut Rohde sind Künstler wie Heinrich Schiff, David Geringas, Lars Vogt, Daniel Hope, Janine Jansen, Olli Mustonen sowie das Auryn Quartett und das Leipziger Streichquartett. Sein Engagement für zeitgenössische Musik zeigt sich in der Zusammenarbeit mit Komponisten wie Jörg Widmann, Sören Nils Eichberg, Brett Dean, Wolfgang Rihm, Kristof Penderecki oder David Ph. Hefti.

Hartmut Rohde spielt eine Viola von Gioseppe Fiorini (1899) sowie eine Michael Ledfuss (2002)